
Key Takeaways
- Es gibt viele Wege zur Vorbereitung: Kurse, Podcasts, Bücher, Gespräche mit der Hebamme oder mentale Techniken wie Hypnobirthing.
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Geburtsvorbereitung ist mehr als ein Kurs – sie beginnt mit Wissen, Austausch und dem Vertrauen in den eigenen Körper.
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Entscheidend ist nicht die Methode, sondern dass ihr euch sicher und gut begleitet fühlt.
Artikel
Geburtsvorbereitung ist so individuell wie eine Geburt
„Wie bereite ich mich eigentlich auf die Geburt vor?“ – Diese Frage stellen sich viele werdende Eltern. Und die ehrliche Antwort ist: Es gibt nicht den einen richtigen Weg.
Geburtsvorbereitung bedeutet nicht automatisch: fester Kurs, Yogamatte, Atemtechnik. Es bedeutet vielmehr: zu verstehen, was auf euch zukommen kann – körperlich, emotional, organisatorisch – und euren eigenen Weg darin zu finden.
Wie läuft eine Geburt grundsätzlich ab?
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Die Geburt verläuft in Phasen: Eröffnungsphase, Übergangsphase, Austreibungsphase, Nachgeburt.
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Es hilft zu wissen, was körperlich passiert, damit du Wehen und Co. besser einordnen kannst.
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Je informierter du bist, desto weniger Angst – und desto besser kannst du mitentscheiden.
Wo willst du gebären – und was brauchst du dafür?
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Klinik, Geburtshaus oder Zuhause: Informiere dich über Vor- und Nachteile.
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Mach (wenn möglich) eine Kreißsaalbesichtigung oder ein Vorgespräch im Geburtshaus.
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Schreib dir auf, was dir wichtig ist (z. B. möglichst interventionsarm, Wassergeburt, Rooming-in).
Wer soll dabei sein – und welche Rolle hat die Person?
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Ob Partner:in, Doula, Freundin oder Mama: Klärt vorher ab, was du brauchst – Trost, Ruhe, Organisation?
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Wichtig: Nur Menschen, die dich stärken – nicht stressen.
Wie kannst du dich zwischen den Wehen entspannen?
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Atemtechniken, warme Duschen, Bewegung, Musik, Massage: Finde raus, was dir gut tut.
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Übe schon vorher kleine Pausen: z. B. 4 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen.
Wie gehst du mit Schmerzen um?
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Schmerzfrei ist die Geburt selten – aber du kannst lernen, damit umzugehen:
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Mental (Affirmationen, Visualisierung)
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Körperlich (Wärme, Bewegung, Positionen)
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Medizinisch (PDA, Schmerzmittel – auch hier: vorab informieren!)
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Was brauchst du konkret?
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Kliniktasche (oder Hausgeburts-Vorbereitung): Kleidung, Snacks, Geburtsplan (optional), Versichertenkarte, Haargummi!
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Handy mit Playlist, evtl. Öl, Lippenbalsam (klingt klein – wird wichtig).
Wie stellst du dir die erste Zeit danach vor?
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Wochenbett ist keine Randnotiz! Organisiere Hilfe: Haushalt, Essen, Besuchszeiten, Rückzugsorte.
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Stillen? Flasche? Mischform? Hebamme vorher klären, keine Panik machen lassen.
Geburtsvorbereitung muss kein Fulltime-Projekt sein. Es geht nicht darum, alles perfekt zu wissen oder sich durch endlose Checklisten zu arbeiten.
Es geht darum, sich selbst ernst zu nehmen, sich zu informieren, bewusst Entscheidungen zu treffen – und das Vertrauen in den eigenen Körper (und das Baby!) zu stärken.
Ob mit Kurs, Hebamme, Podcast oder einfach durch ehrliche Gespräche mit anderen Eltern: Jeder Schritt, der euch ruhiger und sicherer macht, ist gute Vorbereitung.
Du musst nicht „bereit“ sein. Du darfst mittendrin sein. Denn Geburt ist kein Test – sie ist ein Übergang.
FAQ
1. Muss ich unbedingt einen Geburtsvorbereitungskurs machen?
Nein. Ein Kurs kann helfen – muss aber nicht der richtige Weg für euch sein. Auch Einzelgespräche, Bücher, Podcasts oder mentale Techniken sind wertvolle Alternativen.
2. Was ist, wenn ich Angst vor der Geburt habe?
Dann ist Vorbereitung umso wichtiger. Sprecht offen mit eurer Hebamme oder sucht gezielt nach Kursen, die sich auf Ängste oder Geburtsverarbeitung fokussieren (z. B. mentale Geburtsvorbereitung).
3. Wie können Partner:innen sich vorbereiten?
Indem sie sich informieren, Fragen stellen, Geburt mitdenken – und sich selbst als aktiven Teil der Begleitung verstehen. Viele Podcasts oder Bücher sprechen auch gezielt Partner:innen an.