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Es ist Stillzeit – eigentlich eine wunderschöne Phase für Mütter, um
engere Bindungen zu ihrem Neugeborenen aufzubauen.
Doch während viele Frauen das Stillen als etwas Angenehmes und Beruhigendes erleben, wird es für andere zur schmerzhaften Herausforderung.
Was, wenn die Brustwarzen plötzlich ungewöhnlich schmerzen, weiß oder blau werden und das Stillen zur täglichen Mutprobe wird?
Dies könnte das sogenannte Raynaud-Phänomen sein, eine Durchblutungsstörung, die auch beim Stillen auftreten kann.
Was ist eigentlich das Raynaud-Phänomen?
Normalerweise assoziiert man das Phänomen mit kalten, bläulichen Fingern im Winter.
Ärzte bezeichnen es auch als
Vasospasmus oder Gefäßkrampf, bei dem sich die feinen Blutgefäße plötzlich zusammenziehen –
ein Vorgang, der auch die Brustwarzen betreffen kann.
So werden sie erst weiß, dann kurz darauf blau oder violett, bevor nach dem Krampf das Blut zurückströmt und sie rosa oder rot werden.
Dieser Effekt wird häufig begleitet von einem stechenden, intensiven Schmerz.
“Die Schmerzen kamen plötzlich”, erinnerte sich Lena, eine Mutter, die in einem persönlichen Gespräch berichtete, wie sie während des Stillens einen brennenden Schmerz empfand, der sich wie Nadeln anfühlte.
Symptome, Ursachen und Risikofaktoren
Typische Symptome sind:
- Plötzlicher Farbwechsel der Brustwarzen (weiß → blau/lila → rot)
- Stechender, brennender Schmerz
- Heftige Beschwerden vor allem bei niedrigen Außentemperaturen
Die Ursache liegt in einem plötzlichen
Gefäßkrampf, der den Blutfluss unterbricht – eine Situation, die als
Vasospasmus bekannt ist.
Besonders risikobehaftet scheinen Frauen zu sein, die bereits von kalten Händen oder Füßen berichten oder eine familiäre Veranlagung besitzen.
Auch Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis können das Risiko erhöhen.
Wie können die Symptome gelindert werden?
Viele betroffene Mütter berichten, dass bereits einfache Maßnahmen signifikante Linderung bringen.
Nach dem Stillen kann es helfen, die Brustwarzen vorsichtig mit warmen, trockenen Tüchern, einem kuscheligen Schal oder weichen Stillpads zu wärmen.
Auch sanfte Massagen fördern die Durchblutung. Für weiterführende Tipps zur Linderung kann man sich
hier informieren.
Viele Mütter sorgen sich, dass das Raynaud-Phänomen ein Grund zum Abstillen sein könnte – doch Experten, darunter Hebammen und Stillberaterinnen, betonen, dass die Beschwerden in den meisten Fällen gut kontrolliert werden können.
Ergänzend werden manchmal Nahrungsergänzungen wie Magnesium, Calcium oder Vitamin B6 empfohlen.
Fazit
Trotz der intensiven Beschwerden, die das Raynaud-Phänomen mit sich bringen kann, ist es keineswegs ein eindeutiger Grund zum Abstillen.
Mit der richtigen Wärme, behutsamen Massagen und unterstützenden Maßnahmen können die Symptome meist effektiv gelindert werden.
Wichtig ist, dass betroffene Mütter frühzeitig fachlichen Rat einholen, um ihre individuelle Situation optimal zu betreuen.