
Key Takeaways
- Symphysenlockerung in der Schwangerschaft ist ein hormoneller Prozess, der das Becken für die Geburt vorbereitet.
- Beschwerden können stechende Schmerzen im Schambereich und umliegenden Regionen verursachen.
- Maßnahmen wie Schonung, gezielte Physiotherapie und der Einsatz von stabilisierenden Hilfsmitteln helfen effektiv.
- Nach der Geburt normalisiert sich der Zustand meist von selbst.
Artikel
Symphysenlockerung in der Schwangerschaft – ein Begriff, der in Geburtsvorbereitungskursen und Arztpraxen immer häufiger fällt. Viele werdende Eltern fragen sich, warum es zu Beschwerden kommt und wie diese gelindert werden können.
Was ist eine Symphysenlockerung und was passiert bei ihr?
Die Symphyse ist die Verbindung am vorderen Beckenknochen, welche normalerweise durch feste Bänder stabilisiert wird. Während der Schwangerschaft lockert sich diese Verbindung durch die Ausschüttung von Hormonen wie Östrogen und Relaxin – ein natürlicher Vorgang, der das Becken für die bevorstehende Geburt vorbereitet. Wird die Lockerung zu stark, können starke Schmerzen auftreten.
Welche Schwangeren sind besonders betroffen?
Mehr als 90 Prozent der Betroffenen sind werdende Mütter. In seltenen Fällen können auch Männer oder nicht schwangere Frauen nach Verletzungen betroffen sein.
Wie erkennt man eine Symphysenlockerung?
Häufig beschreiben Betroffene einen stechenden oder ziehenden Schmerz im Schambereich, der sich bei Bewegungen wie Treppensteigen, Hinsetzen oder sogar beim Umdrehen im Bett verstärkt. Die Schmerzen können in umliegende Bereiche wie den unteren Rücken, die Leistengegend oder die Oberschenkel ausstrahlen.
Warum tritt die Symphysenlockerung überhaupt auf?
Die Lockerung entsteht hormonal, hauptsächlich durch die Wirkung von Östrogen und Relaxin. Zudem kann eine mechanische Überlastung, besonders im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft, die Beschwerden verstärken.
Was geschieht, wenn die Beschwerden zunehmen?
Ohne angemessene Behandlung können die Schmerzen intensiver werden und auch die seitlichen Gelenke des Beckens mit einbezogen werden. In solchen Fällen sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden.
Hilfe bei Symphysenlockerung: Die besten Tipps zur Schmerzlinderung
Folgende Ansätze können zur Linderung der Beschwerden beitragen:
- Schonung im Alltag: Vermeiden Sie große Schritte und schweres Heben, um erste Erleichterung zu spüren.
- Hilfsmittel zur Stabilisierung: Ein stützender Beckengurt (Symphysenbandage) entlastet die Symphyse. Zusätzlich kann ein Bauchgurt in der Schwangerschaft weitere Unterstützung bieten.
- Physiotherapie und gezielte Übungen: Sanfte Gymnastik unter Anleitung stabilisiert das Becken und reduziert Verspannungen.
- Schmerztherapie: In Absprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt kann eine schmerzlindernde Therapie erfolgen – niemals auf eigene Faust Medikamente einnehmen.
Wie verbessert sich der Zustand nach der Geburt?
Nach der Geburt sinkt der Hormonspiegel, wodurch sich das Gewebe langsam stabilisiert. Die Beschwerden bilden sich in der Regel innerhalb weniger Wochen bis Monate zurück. Bei anhaltenden Beschwerden sollte erneut ärztlicher Rat eingeholt werden.
Weitere typische Beschwerden während der Schwangerschaft
Neben der Symphysenlockerung berichten viele Schwangere von Symptomen wie Übelkeit, Sodbrennen oder starkem Ausfluss. Fragen zu Folsäure, Magnesium und Cholin sind ebenfalls häufig und können in Beratungsgesprächen mit der Ärztin oder Hebamme beantwortet werden.
Fazit: Ruhe bewahren und gut informieren!
Obwohl eine Symphysenlockerung unangenehm sein kann, ist sie in den meisten Fällen gut behandelbar. Eine positive Einstellung, umfassende Aufklärung und fachkundige Unterstützung tragen dazu bei, diese Herausforderung zu meistern. Achten Sie darauf, bei anhaltenden Beschwerden umgehend ärztlichen Rat einzuholen.
FAQ
Kann ich etwas tun, um eine Symphysenlockerung zu verhindern?
Da die Lockerung hormonell bedingt ist, lässt sie sich leider nicht vollständig verhindern.
Muss ich mich ständig schonen und hinlegen?
Nicht unbedingt. Leichte Aktivitäten sind sogar förderlich, um die Muskulatur zu stärken. Vermeiden Sie lediglich belastende Bewegungen.
Kann die Geburt dadurch schwieriger werden?
Eine moderate Lockerung unterstützt in der Regel den Geburtsvorgang, sodass die Geburt nicht erschwert wird.
Gibt es Übungen für zu Hause, die helfen können?
Ja, viele Physiotherapeutinnen zeigen einfache Übungen, die das Becken stärken und Schmerzen reduzieren.